关键词: Czechoslovakia Informality in science Oral history Polish People’s Republic Socialist internationalism

Mesh : Humans History, 20th Century History, 19th Century Socialism / history Czechoslovakia Scholarly Communication / history Social Networking

来  源:   DOI:10.1007/s00048-024-00387-0

Abstract:
With the emergence of Olympic internationalism, scholarly networking in East Central Europe came to be dominated by the idea of scholars representing their nations, which replaced the previously leading pattern of private elite scholars with extensive international contacts. This also formalised trans-border contacts, which became increasingly seen as international. In this article, we trace the relationship between these formal and informal networks from the late 19th century to the end of the socialist period, showing that even as formalisation grew, it depended heavily on a variety of informal connections. Even during the period of socialism, when the state sought to control international exchange, scholars used informality to circumvent politically determined constraints. Nevertheless, these informal contacts were not outside the system, but were an integral part of it and depended on formal preconditions. Concentrating on Czechoslovak-Polish relations we argue that in addressing the issue of the relationship between the formal and the informal, a combination of sources must be used, which should then be scrutinised for the stories their authors wish to tell. While archival sources are used for the formal part, oral histories or memoirs reveal the informal part. In East Central Europe, formal sources are likely to ignore informality, especially when it was associated with illegality, whereas ego-documents, especially those produced after 1989, are likely to ignore or downplay connections to the state and overemphasise informality as a means of acting outside politics. Thus, writing the history of informality in socialist scholarship, not only in terms of international contacts but also in terms of everyday practices, is a way of developing counter-narratives to the state-centeredness of current research, which must be linked to a critical study of the contemporary memory of socialist scholarship that shapes the narratives told in oral history.
Mit dem Aufkommen des olympischen Internationalismus wurde die wissenschaftliche Vernetzung in Ostmitteleuropa von der Idee dominiert, dass die Gelehrten ihre Nationen repräsentieren, was das bis dahin vorherrschende Muster der privaten Gelehrtenelite mit umfangreichen internationalen Kontakten ablöste. Damit wurden auch grenzüberschreitende Kontakte formalisiert, die zunehmend als international angesehen wurden. In diesem Artikel zeichnen wir das Verhältnis zwischen dem Formellen und dem Informellen vom späten 19. Jahrhundert bis zum Ende der sozialistischen Periode nach und zeigen, dass die zunehmende Formalisierung in hohem Maße von einer Vielzahl informeller Verbindungen abhing. Selbst in der Zeit des Sozialismus, als der Staat versuchte, den internationalen Austausch zu kontrollieren, nutzten die Wissenschaftler*Innen die Informalität, um politische Schranken zu umgehen. Dennoch standen diese informellen Kontakte nicht außerhalb des Systems, sondern waren ein integraler Bestandteil desselben und hingen von formalen Voraussetzungen ab. Mit Beispielen aus den tschechoslowakisch-polnischen Beziehungen argumentieren wir, dass bei der Untersuchung des Verhältnisses zwischen dem Formellen und dem Informellen eine Kombination von Quellen verwendet werden muss, die dann auf die Geschichten hin untersucht werden sollten, die sie erzählen wollen. Während Archivquellen für den formellen Teil verwendet werden, erzählt Oral History oder Memoiren den informellen Teil. In Ostmitteleuropa werden formelle Quellen die Informalität ignorieren, vor allem wenn sie mit Illegalität in Verbindung gebracht wird. Ego-Dokumente, vor allem solche, die nach 1989 entstanden sind, spielen die Verbindungen zum Staat herunter und überbetonen die Bedeutung der Informalität als Mittel zum Handeln außerhalb der Politik. Die Geschichte der Informalität in der sozialistischen Wissenschaft nicht nur in Bezug auf internationale Kontakte, sondern auch in Bezug auf Alltagspraktiken zu schreiben, dient dazu nicht nur Gegenerzählungen zur Staatszentriertheit der aktuellen Forschung zu entwickeln, muss aber mit einer kritischen Untersuchung des zeitgenössischen Gedächtnisses der sozialistischen Wissenschaft verknüpft werden, das die in den Interviews erzählten Geschichten prägt.
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