关键词: Delabeling Postoperative wound infection Preoperative anesthesia clinic Preoperative antibiotic prophylaxis

Mesh : Humans United States Anaphylaxis / drug therapy Anti-Bacterial Agents / adverse effects Drug Hypersensitivity / diagnosis Surveys and Questionnaires Immunoglobulin E

来  源:   DOI:10.1007/s00101-022-01220-w

Abstract:
An unconfirmed history of antibiotic allergies may negatively influence prescribing patterns for preoperative antibiotic prophylaxis and increase rates of postoperative wound infections through unnecessary use of alternative antibiotics.
After a literature search, we developed a questionnaire for the structured collection of antibiotic allergy history in the anesthesia consultation center and tested it over 2 years at a tertiary care hospital under everyday conditions as part of a quality assurance project. All data were evaluated completely anonymously in the context of standard care.
After refining the questionnaire, we analyzed 4866 recorded optimized questionnaires, of which 51 were incomplete. An antibiotic allergy was denied 4312 times and affirmed 503 times, which corresponds to 10% in our sample. The most frequent single substances or groups in the 503 respondents with a positive history of antibiotic allergy were penicillin in 271 (54%), amoxicillin in 65 (13%), an unknown single agent in 50 (10%) and multiple substances in 25 (5%). The reported event occurred more than 10 years ago in 192 (38%) of the respondents, less than 10 years ago in 116 (23%), and 195 (39%) could not provide information. The time from exposure to symptom onset was less than 1h in 96 (19%), between 1 and 24 h in 75 (15%), more than 24 h in 106 (21%), and the remainder could not provide information. Allergy-specific treatment was recalled by 75 (15%) respondents, 287 (57%) reported not having received specific treatment, and the remainder could not recall. A specific allergy test was reported by 55 (11%) respondents, 337 (67%) said no allergy test had been made, and the rest could not recall. A substance-specific allergy passport was issued in 80 (16%) respondents. According to expert assessment, symptoms compatible with an IgE-mediated reaction were present in 96 (19%) of the respondents. An IgE-mediated reaction was considered possible in 70 (14%) and could be excluded by history in 337 (67%) of respondents. Out of 503 respondents with a positive history 51 (10%) could not remember the allergic substance but 7 (14%) of the 51 reported symptoms compatible with severe anaphylaxis or anaphylactic shock and 6 of the 51(12%) reported symptoms possibly related to an IgE-mediated reaction.
Our survey revealed approximately 10% of respondents reporting an antibiotic allergy, which is in the upper range of data published in international literature and corresponds most closely to American data. Thus, the topic is also relevant to German anesthesia consultation centers, given the high rate of respondents who could have been \"delabeled\" based on the comprehensive assessment of their history. More expert allergy testing is needed in patients who report symptoms related or probably related to an IgE-mediated reaction. In our opinion, a special issue exists in those patients who did not remember the exact antibiotic but reported symptoms compatible with severe anaphylaxis putting them at high risk of unintended re-exposure.
HINTERGRUND: Eine unbestätigte Anamnese von Antibiotika-Allergien kann die Verordnungspraxis für die präoperative Antibiotikaprophylaxe negativ beeinflussen und die Rate postoperativer Wundinfektionen durch den unnötigen Einsatz alternativer Antibiotika erhöhen.
Nach einer Literaturrecherche wurde ein Fragebogen zur strukturierten Erhebung der Antibiotika-Allergie-Anamnese in der Anästhesiesprechstunde entwickelt und im Rahmen eines Qualitätssicherungsprojekts über 2 Jahre in einem Tertiärkrankenhaus unter Alltagsbedingungen getestet. Alle Daten wurden vollständig anonymisiert innerhalb der Regelversorgung ausgewertet.
Nach der Überarbeitung des Fragebogens wurden 4866 erfasste optimierte Fragebögen analysiert, von denen 51 unvollständig waren. Eine Antibiotika-Allergie wurde in 4312 Fällen verneint und in 503 Fällen bejaht, was in dieser Stichprobe 10 % entspricht. Die häufigsten Einzelsubstanzen oder Wirkstoffgruppen bei den 503 Befragten mit einer positiven Anamnese einer Antibiotika-Allergie waren Penicillin mit 271 (54 %), Amoxicillin mit 65 (13 %), ein unbekannter Einzelwirkstoff mit 50 (10 %) und mehrere Substanzen mit 25 (5 %). Bei 192 (38 %) der Befragten lag das berichtete Ereignis mehr als 10 Jahre zurück, bei 116 (23 %) weniger als 10 Jahre, und 195 (39 %) machten keine Angaben. Die Zeit von der Exposition bis zum Auftreten der Symptome betrug bei 96 (19 %) weniger als 1 h, bei 75 (15 %) zwischen 1 und 24 h, bei 106 (21 %) mehr als 24 h; die Übrigen machten keine Angaben. An eine allergiespezifische Behandlung erinnerten sich 75 (15 %) der Befragten, 287 (57 %) gaben an, keine spezifische Behandlung erhalten zu haben; die Übrigen konnten sich nicht erinnern. Über einen spezifischen Allergietest berichteten 55 (11 %) der Befragten, 337 (67 %) gaben an, dass kein Allergietest durchgeführt wurde, und der Rest konnte sich nicht daran erinnern. Ein stoffspezifischer Allergiepass wurde bei 80 (16 %) der Befragten ausgestellt. Nach Experteneinschätzung lagen bei 96 (19 %) der Befragten Symptome vor, die mit einer IgE-vermittelten Reaktion vereinbar waren. Eine IgE-vermittelte Reaktion wurde bei 70 (14 %) für möglich gehalten und konnte bei 337 (67 %) der Befragten durch die Anamnese ausgeschlossen werden. Von den 503 Befragten mit positiver Anamnese konnten sich 51 (10 %) nicht an die allergische Substanz erinnern, aber 7 (14 %) der 51 berichteten über Symptome, die mit einer schweren Anaphylaxie oder einem anaphylaktischen Schock vereinbar sind. Sechs von 51 (12 %) berichteten über Symptome, die möglicherweise mit einer IgE-vermittelten Reaktion zusammenhängen.
Die Umfrage ergab, dass etwa 10 % der Befragten eine Antibiotika-Allergie angaben, was im oberen Bereich der in der internationalen Literatur veröffentlichten Daten liegt und am ehesten den amerikanischen Daten entspricht. Das Thema ist somit auch für deutsche Prämedikationsambulanzen relevant aufgrund der hohen Rate der Befragten, die auf Basis der umfassenden Auswertung ihrer Anamnese hätten neu eingeordnet werden können. Bei Patienten, die über Symptome berichten, die (wahrscheinlich) mit einer IgE-vermittelten Reaktion zusammenhängen, sind mehr qualifizierte Allergietests erforderlich. Nach Meinung der Autoren besteht ein besonderes Problem bei den Patienten, die sich nicht an das genaue Antibiotikum erinnern konnten, aber über Symptome berichteten, die mit einer schweren Anaphylaxie vereinbar sind, so dass für diese Patienten ein hohes Risiko für eine unbeabsichtigte Reexposition besteht.
摘要:
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